Mindestens 1x im Jahr gehen die MOO-Teamer für sich oder mit Bewohnern des Bodelschwingh-Wohnungslosen-Hauses ins Theater. Viele MOO-Kids haben gar Schüler-Abos für die tollen Inszenierungen des Lübecker Stadtheaters, während viele Bo-Haus-Bewohner zuletzt "vor 30 Jahren in der Schule" oder "nie" im Theater waren. Wir wollen auch außerhalb des gewohnten Rahmens Jugendliche und Menschen von der Straße zusammenbringen, unbeschwerte und reiche Stunden bescheren, da sind unvergessliche Theaterstücke wie "Rio Reiser-Der Kampf ums Paradies", "Die fetten Jahre sind vorbei", Der Weg zum Glück", "Liebe Und Rebellion", "Patti Smith - die Wahrheit ist in allen Dingen" oder 2023 "Neil Young - A journey through Future and Past", die wir in den vergangenen Jahren besuchten, genau das Richtige!

Wie in jedem Jahr hat das MOO-Team wieder an der Weihnachtsfeier der Zentralen Beratungsstelle in der Wahmstr. teilgenommen und tatkräftig mitgeholfen. Ein opulentes Weihnachtsessen gab der Feier einen festlichen kulinarischen Rahmen. Am Anfang standen neben einer Andacht von Pastorin Hannemann auch die Verlesung der Verstorbenen in 2022 durch René Bornmann, Leiter der ZBS. Im Anschluss sangen die MOO-Teamer mit den Besuchern zwei bekannte Weihnachtslieder. Für jeden Gestorbenen wurde eine Kerze entzündet und mit einer abschließenden Schweigeminute allen gedacht. Und wie in den Vorjahren präsentierten wir dann wieder unser beliebtes Quizspiel, bei dem es viele tolle Preise zu gewinnen gab: Herren- und Damen-Pflege-Sets, Outdoor-Equipment u.v.m. Ermöglicht wurden die Preise diesen Jahres sowie die Einkäufe für das Essen unserer Montagstreffs durch viele freundliche Spender, wie der Erbengemeinschaft Mende-Kroczek und den Anwohnern der Straße "Ruhleben", Familie Brenk, Dieter Oldenburg und vielen anderen. An dieser Stelle noch einmal herzlichen Dank dafür! Das Fest endete mit dem traditionellen Livemusik-Auftritt der Folkband "TTT", die mit ihrem Folk & Traditionals wieder einmal für eine prächtige Stimmung sorgten. Am Ausgang gab es von Kindergarten-Kindern in St. Augustinus gepackte Weihnachtsgeschenke für die Besucher, sowie von mehreren tüchtigen älteren Damen (unter der Leitung der Oma einer ehemaligen Teamerin) tütenweise tollste Stricksachen (Mütze, Schals, Socken, Handschuhe etc.). "Das war ein schönes Fest!" hörten wir an diesem Abend nicht nur einmal...

Im Dezember 2022 war der Nordeutsche Rundfunk (NDR) mit Radio- bzw. Fernsehteams in der ZBS vor Ort, um Beiträge über unser Projekt anzufertigen. Eine schöne Bestätigung für unsere ehrenamtlich tätigen Jugendlichen, aber auch gleichzeitig ein Hinweis auf die zum Teil existenzielle Not vieler Menschen in unserer reichen Gesellschaft. Zudem ein Aufmerksam-Machen auf das Projekt außerhalb Lübecks, ist es immer noch konzeptionell einzigartig in ganz Deutschland! Den Radiobeitrag von NDR - Welle Nord ist auf der Startseite dieser Homepage unter "Fließende Worte" zu hören, der Fernsehbeitrag unter "Laufende Bilder".

Zur Sicherheit der jugendlichen Teamer bei MOO findet zweimal im Jahr ein Deeskalations- und Anti-Gewalttraining statt. Mit Trainer Lothar Lachetta, dem Leiter des Bodelschwingh-Hauses (Notunterkunft der Vorwerker Diakonie für Obdachlose), üben wir praxisnah und situationsorientiert verschiedene Optionen, um in brenzligen Situationen die Wogen zu glätten oder sicher in einem Konflikt zu bestehen. Die Rückmeldungen der Teamer zeigen, wie wichtig sie das Training empfinden und wie selbstbewusst es sie Schritt für Schritt macht.

Mit dem zweiten Platz beim Missionspreis des Hamburger Vereins "Andere Zeiten" wurden wir im Mai 2019 für ein "Projekt" im MOO-Projekt ausgezeichnet, das im Herbst 2019 starten soll. Dort wollen Jugendliche und junge Erwachsene im Rahmen der Obdachlosenhilfe »Menschen ohne Obdach« Prominente einladen und mit ihnen beim Kochen über Gott und die Welt sprechen. Die Gespräche sollen dann über den YouTube-Kanal der Lübecker St.-Jürgen-Gemeinde verbreitet werden. »Durch das Medienprojekt lernen die beteiligten Jugendlichen, ihre eigenen Ziele und Überzeugungen zu reflektieren und zu kommunizieren. Eine Form digitaler Mission, die auf sie selbst und die Gemeinde zurückwirkt«, sagt Pastor Heiko von Kiedrowski.

Wie funktionieren kirchliche Einrichtungen in Hamburg, die sich, so wie wir, mit Menschen in Notlagen befassen? Mit unseren eigenen Erafhrungen mit den Ärmsten unserer Stadt brachen wir Anfang Mai 2019 in einem 18köpfigen Team mit dem Zug nach Hamburg auf. Unsere Stationen hießen Bahnhofsmission, Rathauspassage und Seelsorgezentrum St. Petri. Viele interessante Eindrücke und Erlebnisse haben unsere Kenntnisse und unseren Horizont erweitert!

Zur Finanzierung unseres Projektes veranstalten wir einmal im Jahr auf dem St. Jürgen - Sommerfest einen Benefiz-Flohmarkt. Dort finden sich kleine und große Schätze unter den Haushaltswaren, Büchern, CDs und Schallplatten. Ihr eigenes Kuchenbuffet betreuen die MOO-Teamer und ZBS-Mitarbeiter, Bo-Haus-Bewohnern und Besucher des Montagstreffs kommen auf einen Kaffee vorbei. Ehrenamtliche Helfer aus der St. Jürgen-Gemeinde unterstützen uns mit Würstchengrillen. Live-Musik im Rahmenprogramm kam traditionell von "Sunset in Heaven", der Jugend-Band aus dem Bezirk Kreuz, die seit nunmehr acht Jahren regelmäßig für uns spielen sowie Bacar Gadji, der mit seiner Trommelgruppe aus Kindern und Erwachsenen afrikanischen Ryhthmen und Gesang präsentierte.Viele Besucher dankten uns für die herzliche und einladende Atmosphäre. Wir möchten uns an dieser Stelle noch einmal ganz herzlich für die Unterstützung bei allen Helfern und Ehrenamtlichen - auch bei den Flohmarkt-Verkäufern - bedanken.

Erstmals im Spätsommer 2014 begannen MOO-Teamer, ZBS-Mitarbeiter und aktuelle bzw. ehemalige Wohnungslose damit, im Außengelände der Vorwerker Diakonie in der Triftstraße sowie im Jugendheim Wakenitzhof Äpfel von den Bäumen zu pflücken, um sie anschließend in der Erlebnismosterei Krummesse zu leckerem Apfelsaft vermosten zu lassen. Dieser wurde, wie nun auch wieder in diesem Jahr 2018, auf Gemeindefesten in St. Jürgen oder unseren Kindergärten, verkauft und unser Projekt so mitfinanziert.

Auch im St. Augustinus-Kindergarten ist die Anteilnahme von Kindern, Erziehern und Eltern am MOO-Projekt sehr groß. An einem Elternabend vor Weihnachten stellt Projektleiter Udo Blankenstein der interessierten Elternschaft MOO vor. Und jede Familie stellt ein Weihnachtspaket mit Keksen, Handschuhen, Mütze, einem selbstgemalten Bild u.ä. zusammen, die Projektleiter Udo Blankenstein mit Freude im Kindergarten entgegennimmt. Mit behutsamen Bildern und Erklärungen zum Thema Obdachlosigkeit und Armut wurde den Kindern gezeigt, dass es bei uns auch Menschen gibt, denen es nicht so gut geht, und dass Kümmern und Helfen beiden seiten gut tut und Dinge verändern kann. Die Kinder wissen erstaunlich viel über "arme Leute" und "die, die auf der Straße leben und denen nachts kalt ist" zu berichten. Die Geschenke werden jedes Jahr dann bei der Weihnachtsfeier in der Zentralen Beratungsstelle unter den Besuchern verteilt. Seit Jahren funktioniert die Kooperation mit dem Kindergarten St. Augustinus hervorragend, wir hoffen auf viele weitere gemeinsame Jahre!

Mit Seelsorgepastor Friedrich Kleine bekamen wir im Mai 2016 Zutritt zur JVA Lübeck, mussten einen sehr genauen Sicherheitscheck über uns ergehen lassen, um schließlich hinter den meterhohen Mauern und Staheldraht das erste Mal ein Gefängnis von Innen zu sehen. Zu Beginn Passierten wir diverse Sicherheitstore und Innenhöfe, umgeben von meterhohen Mauern, Stacheldraht und den interessierten Blicken einiger Inhaftierter. In der Gefängnis-Kapelle angekommen, trafen wir schließlich auf einen zu lebenslanger Haft Verurteilten 31jährigen, der bereits 10 Jahre in der JVA einsitzt. Wir hörten viel über den Alltag und den Strafvollzug im Allgemeinen, konnten viele Fragen stellen und waren sehr interessiert. Schließlich haben manche unserer Besucher in den Montagstreffs in der ZBS auch bereits eine mehr oder weniger lange "Knast"-Geschichte hinter sich, und so haben wir es zumindest ein kleines Stück näher kennen gelernt. Mit zahlreichen Eindrücken und dem Kopf voller Gedanken ging es danach wieder zurück in die Freiheit, die uns nach diesem Besuch irgendwie sehr kostbar vorkommen sollte.

Vier Wochen nach Eröffnung des Europäischen Hansemuseums haben wir uns mit einer Gruppe aus MOO-Teamern und wohnungslosen Gästen des Bodelschwingh-Hauses und des Montagstreffs daran gemmacht, das neue Museum einmal zu besuchen. Ein weiterer gemeinsamer Ausflug, der das Miteinander stärkt und schöne Erlebnisse für alle Beteiligten bringt!

Bereits zum vierten Mal nach 2009 radelte ein Großteil des MOO-Teams im September 2014 an der Ostsee entlang, um in der Jugendherberge Scharbeutz Quatier zu beziehen. Von dort aus starteten wir am Strand diverse gruppenst&aiml;rkende Aktionen und Spiele. Mit viel Freude und jeder Menge Gruppenkooperation wurden die Aufgaben gemeistert. Das Wetter spielte mit spätsommerlichen Temperaturen ebenfalls mit, so dass wir von einem absolut runden Wochenende hier einige Fotos zeigen können.

Zum bereits sechsten Mal haben wir Pastor Peter Rönndahl aus Flensburg, einen Meister seines Faches, für einen Supervisionstag des MOO-Projektes nach St. Jürgen eingeladen. In sieben Stunden betrachteten wir mit einer Kleingruppe von fünf MOO-Teamern deren persönliche Probleme von verschiedenen Seiten. In dieser sehr emotionalen und bewußtseinsschärfenden Veranstaltung ging es um Konflikte und Probleme der Heranwachsenden. Behutsam wurden verschiedene Sichtweisen und Ansatzmöglichkeiten der Konfliktlösung besprochen. Peter Rönndahl holte gekonnt auf vielfältige Weise die Selbsteinsichten in der Gruppe zu Tage. Für die "Supervisions-Neulinge" war auch beeindruckend zu merken, dass irgendwie jede/r seine Kummer und Sorgen mit sich herumträgt, dass man nicht alleine mit seinen Problemen auf der Welt ist, und dass ein Projekt wie unseres uns untereinander in der Gruppe stärken und stützen kann, wenn wir uns beschützend und interessiert am anderen orientieren. Es war ein gefühlsintesiver Tag, der mit Sicherheit allen Beteiligten lange in Erinnerung bleiben wird!

Im März 2014 besuchten MOO-Teamer mit Bewohnern des Bodelschwingh-Wohnungslosen-Hauses das Grenzmuseum in Schlutup anlässlich des 25jährigen Jubiläums der Grenzöffnung vom 9. November 1989. Mit Filmen und einem Rundgang durch die Ausstellung sowie einem Besuch der ehemaligen Grenze am Ortsausgang bekamen wir ein interessantes Bild der damaligen Situation geliefert. Durch die Tatsache, dass alle Bo-Heim-Bewohner die Geschehnisse damals miterlebt haben, die MOO-Teamer aber alle noch nicht geboren waren, ergaben sich viele Gespräche zwischen Jung und Alt. Kaffe und selbstgebackener Kuchen der Teamer rundete einen netten gemeinsamen Ausflug ab.

Am 20.4.2013 haben wir im Dom mit Pastorin Margrit Wegner in einem Gottesdienst die Ausstellung "Kunst trotz(t) Armut eröffnet. Eine sehr besondere Ausstellung, denn Kunst ist ein ideales Medium, um auf unkonventionelle Artund Weise gesellschaftliche Missstände und soziale Probleme sichtbar werden zu lassen. Obdachlose als Kunstschaffende aber erhalten selten öffentliche Aufmerksamkeit. In dieser Ausstellunghängen ihre Kunstwerke gleichberechtigt neben den Arbeiten von namhaften Künstlern. Ihre Kunst macht sichtbar, was nicht offensichtlich ist. Sie richtet den Blick auf Verstecktes. Sie bildet nicht nur ab. Sie schärft den Blick für Ungewohntes. Die Ausstellung ist ein stiller Appell an den Betrachter, über Ausgrenzung,soziale Teilhabe und gesellschaftliche Anerkennung nachzudenken. Mit Bildern, Skulpturen, Fotos und Texten werden auf vielfältige Weise, Menschen, ihr Leben und ihre Geschichten gezeigt. Eine Ausstellung, die nahe geht...

Vom 16.-23.4.2011 brach das MOO-Team mit Privat-PKW und einem statt-Auto gen Sydals/ Skovmose in Dänemark auf. Ein Ferienhaus, das anfangs viel zu klein erschien, es schließlich auch war, aber Dank des Teamgeistes aller Beteiligten zu einem einwöchigen kultigen Zuhause wurde. Gemeinsame Mahlzeiten, Spiele am Strand (die an jedem Tag immer zwei Teamer organisierten), Kubb- und Volleyball-Turnier, Werwolf- und Kino-Abende sowie Sternegucken in den Dünen als meditativer Tagesausklang waren nur einige der Highlights, die das Team mit Sicherheit eng zusammengeschweißt haben. Da kann man schon von einem verschworenen Haufen sprechen! Und sieben Tage Sommerwetter im April (!) für unsere Fahrt beweist nur, dass wir mit dem MOO-Projekt und unseren Aktivitäten außerhalb anscheinend einen guten Draht "nach oben" haben.

Am 14.3.2011 saßen wir äußerst gespannt im St. Annen-Museum bei der Verleihung des Förderpreises 2011 der Rotary-Stiftung Lübeck, bei der wie in jedem Jahr vorbildliches jugendliches Ehrenamt ausgezeichnet wurde. Und was einem Höhepunkt unseres langjährigen Schaffens gleichkommt, wurde dann Gewissheit: wir belegten im Bereich "Sonderpreis Gruppen" tatsächlich den 1. Platz und haben zudem 1000,- Euro Preisgeld für das Projekt gewonnen! Zur Laudatio für den "Ehrenamts-Oscar Lübecks" (O-Ton Rotary-Stiftung) kamen Basti, Danja und Jasmin auf die Bühne, wobei Basti als MOO-Gründungsmitglied von 2005 zu einigen an die Wand geworfenen Fotos ein paar Worte sagte und eine kurze Dankesrede hielt. Beim anschließenden Emfang bekamen wir viele nette Worte von Stadtpräsidentin Gabriele Schopenhauer sowie anwesenden Vertretern aus Politik, Wirtschaft und Gesellschaft gesagt. Wir haben tatsächlich gewonnen - man muss es sich immer wieder sagen, es ist irgendwie gar nicht zu glauben...

"Wo sind denn da die Löcher?". Die Jugend von heute kennt halt nur die amerikanische Variante Bowlen des deutschen Volkssports der 70er Jahre -Kegeln. Die KUgeln sind kleiner und man muss schon mit "Schmackes" rollen, sonst fallen nur zwei Kegel um. Nach den ersten fünf "Pudeln" wird bei den meisten auf die "durch- das- Breitbein- ich -geh- auf - Nummer- sicher"-Technik umgestellt...Wie auch immer: so ein Kegelabend beim MTV Lübeck in der Kalkbrennerstraße hat viel Spaß gemacht, und auch das soll ja mal ganz zweckfrei möglich sein...!?

Im November 2010 wurde das MOO-Projekt von Herrn Weiß vom Offenen Kanal Lübeck zu seiner Sendung "Vorgestellt" eingeladen. Kira, Deike und Udo standen daraufhin eine knappe Stunde Rede und Antwort zum Projekt. "Wie entstand das Projekt?", "Wie laufen die Begegnungen zwischen Jugendlichen und Obdachlosen ab?", "Warum engagieren sich die Jugendlichen in ihrer knappen Freizeit für andere?" und weitere Fragen wurden in der Sendung erörtert. Für Kira und Deike war es ein aufregendes Erlebnis: sie waren zum ersten Mal im Live-Radio "on air" und merkten, dass es gar nicht so einfach ist ad hoc auf Fragen deutlich und strukturiert zu antworten. Aber beide haben ihre Sache außerordentlich gut gemacht!!! Die Sendung kann in Kürze auch auf dieser Homepage unter dem Button "Fließende Worte" gehört werden, viel Spaß dabei...

In den Jahren 2008 und 2009 nahm eine Mannschaft aus Mitarbeitern der ZBS, Jugendlichen Besuchern des MOO-Projektes an dem Obdachlosen-Fußballturnier auf dem Sportplatz Am Burgfeld in Lübeck teil. Zweimal ging leider - trotz einiger Trainingseinheiten angesichts konditioneller Probleme und der Abschlussschwäche von Diakon Udo Blankenstein im Sturm - das Halbfinale verloren. Aber in beiden Jahren konnte immerhin das Spiel um Platz 3 siegreich gestaltet werden. In 2009 nahm die Mannschaftsführerin und frisch konfirmierte Lisa-Marie den Pokal entgegen. Im März 2010 nahmen ZBS-Mitarbeiter, MOO-Teamer und Klienten gemeinsam am Fußballturnier "Kicken gegen Gewalt" teil. Trotz der kurzfristigen magen-darmerkrankten Mathias und Daniel konnten wir lange Zeit um den Siegerpokal mitspielen, mussten uns letztlich aber ungeschlagen wegen des schlechteren Torverhältnisses mit Platz 2 begnügen. Achim, die "Katze" im Tor hielt mal wieder sensationell, Bernd und Willi organisierten die Betonabwehr, Lasse und Luca zauberten im Mittelfeld, und Udo versenkte so manche Vorlage im gegnerischen Netz. Am Schluss standen sechs Siege (u.a. 6:0 gegen die Heilsarmee und 5:0 gegen die "Freestyler") und zwei Unentschieden, und trotz 20:2 Tore fehlten dann doch zwei mehr gegenüber dem Turniersieger "Vorwerker Diakonie". Wir bleiben natürlich am Ball, und wenn das so weiter geht, dann muss unser tolles gemischtes Team doch früher oder später auch mal mit Platz 1 belohnt werden. Im Mai 2010 folgt ja der 3. Heilsarmee-Cup! Wir halten Euch auf dem Laufenden...

Wenn sie frei ist, dann sind wir sofort zur Stelle: die Sporthalle der Oase im Hochschulstadtteil wird zum gemeinschaftlichen Bolzen von Zeit zu Zeit in unregelmäßigen Abständen von MOO-Teamern, ZBS-Mitarbeitern und Bodelschwinghheim-Bewohnern genutzt. "Fair play" und natürlich der Spaß stehen bei den 10 bis 50jährigen Teilnehmern an oberster Stelle.

Nach ihrer Visitation in der St. Jürgen-Gemeinde, in der die amtierende Pröpstin des Kirchenkreises Lübeck Petra Kallies das MOO-Projekt als beispielhaftes und zukunftsweisendes Projekt kirchlicher Jugendarbeit bezeichnete, kam sie im Januar 2010 in die ZBS, um sich ein eigenes Bild zu machen. 15 anwesende Teamer und fünf Konfirmanden aus St. Augustinus sorgten für ein lebhaftes Ambiente, wer die etwas beengten Räumlichkeiten der ZBS kennt, weiß, was damit gemeint ist. Nach einer Anfangs-Erzählrunde und dem Entzünden einer persönlichen Kerze gingen die Jugendlichen frisch ans Werk - es galt selbstgemachtes Hühnerfrikassee herzustellen, inklusive Hühner-Abpulen. Pröpstin Kallies führte mit dem ein oder der anderen ein kurzes Gespräch, beobachtete sonst das bunte und fröhliche Treiben "mit viel Begeisterung", wie sie hinterher sagte. Im Erdgeschoss hielten wir vor dem Essen noch eine kleine Andacht für unseren am 13.1.2010 verstorbenen "Stammgast" Olli ab. Hierzu hatte MOO-Teamerin Laura ein eigenes Gebet geschrieben, das sie vor den Besuchern für Olli vortrug. Danach stimmte der vielköpfige MOO-Team-Chor den Song "Nur zu Besuch" von den "Toten Hosen" an, in dem es um das Abschiednehmen einer nahe stehenden Person geht. Nicht nur bei manchem Besucher flossen da offensichtlich einige Tränen! Pröpstin Petra Kallies dankte hinterher dafür, einmal Gast gewesen sein zu dürfen und versprach Projektleiter Udo Blankenstein alle in ihrer Macht stehende Unterstützung zur Weiterführung des MOO-Projektes. Und auch Petra Kallies´ Vorgänger war einmal vor Ort in der ZBS: Im Dezember 2007 kam der Propst Ralf Meister zu Besuch in die Wahmstraße, um sich ein Bild vom MOO-Projekt und der Zusammenarbeit der Vorwerker Diakonie mit der Kirchengemeinde in St. Jürgen zu machen. In viele Einzelgespräche vertieft verbrachte er den kompletten Abend mit uns, um in einer ergreifenden Diskussionsrunde zwischen Jugendlichen und Besuchern, bei der ein Mann in Tränen ob des bevorstehenden einsamen Weihnachtsfestes ausbrach, dann aktiv für den Besuch "dieses großartigen Projektes" zu danken.

Beim "Diakonie-Preis 2008" des Diakonischen Werkes Lübeck bedachte die Jury das MOO-Projekt mit dem 2. Platz und einem Preisgeld von 1500,- €. Für die Delegation aus Mitarbeitern der ZBS sowie des MOO-Teams nahm einer der "Gründungs-Jugendlichen" Daniel Friemel den Preis entgegen. Da wir ausschließlich von Spendengeldern die Treffen in der Wahmstraße finanzieren, können wir mit dem Geld einige weitere Essensausgaben des MOO-Projektes möglich machen.

Am 10.11.2007 stand nach der großzügigen Spende des VfB Lübeck (25 Freikarten extra für das MOO-Projekt) das Heimspiel der Grün-Weißen gegen Rot-Weiß Erfurt (das leider 0:3 verloren ging...) auf dem Programm: ein - trotz des Ergebnisses - tolles Gemeinschafts-Erlebnis, das sich viele sonst nicht hätten leisten könnten!

Und auch die Mitarbeit bei der Ausstellung "Wohnungslose im Nationalsozialismus" in der Wahmstraße war ein schöner Erfolg für das ehrenamtliche Engagement unserer Jugendlichen. Die von ZBS-Leiterin Heike Raddatz-Kossak initiierte Ausstellung wurde unter Mitarbeit von MOO-Jugendlichen und Besuchern um eigene Schautafeln zum Thema "Wohnungslosigkeit unter der Nazi-Herrschaft in Lübeck" erweitert. Hierzu wurden im Stadtarchiv Quellen gesichtet auf eigens gestalteten Plakaten der Ausstellung angefügt. Über 150 Besucher kamen zur Eröffnung im September 2007, auf der u.a. MOO-Teamer Daniel, Zivildienstleistender Michel und Diakon Udo Blankenstein mit einer gespielten Lesung für ein nachdenkliches Rahmenprogramm sorgten. Auch mehrere Schulklassen nahmen in den folgenden Tagen und Wochen die Gelegenheit wahr, sich über dieses dunkle Kapitel deutscher und lübscher Vergangenheit in den Räumen der ZBS ein Bild zu machen.